Körper
Bluthochdruck
Viele von Bluthochdruck (Hypertonie) Betroffene verspüren zunächst meist keine Beschwerden und wissen daher nicht um eine Erkrankung. Das macht die Hypertonie so gefährlich. Denn der dauerhaft hohe Blutdruck schädigt den Organismus. Er gilt heute als ein Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Was ist Bluthochdruck?
Wenn Du beim Arzt eine Routineuntersuchung durchführst, wird dabei regelmäßig auch der Blutdruck gemessen. Nur was wird da eigentlich genau gemessen? Unser Blut zirkuliert im Körper und versorgt über die Blutgefäße Organe und Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Gleichzeitig werden Kohlenstoffdioxid und Stoffwechselprodukte wieder abtransportiert. Für die Regulation des Blutkreislaufs ist unser Herz zuständig. In diesem kontinuierlichen Fluss wird das Blut sozusagen durch die Gefäße „gepresst“, was man als den Blutdruck bezeichnet. Dieser wird in der Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und anhand von zwei Werten bestimmt: Einem ersten, höheren Wert (110-130 mmHg) und einem zweiten, niedrigeren Wert (80-89 mmHg). Der höhere Wert, auch systolischer Blutdruck, entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Arterien gepumpt wird. Danach erschlafft das Herz und der Druck sinkt langsam bis zu einem niedrigeren Wert ab, dem diastolischen Blutdruck. Abhängig von der Höhe des Wertes lässt sich der Blutdruck in Klassen einteilen, die auf ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen hinweisen.
Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen internationalen Fachkreisen ergeben sich folgende Formen des Bluthochdrucks:
- Bei der essentiellen Hypertonie liegt keine Grunderkrankung vor. Der Arzt kann in diesem Fall keine organischen Ursachen feststellen. Sie wird auch als primäre Hypertonie bezeichnet und tritt besonders häufig auf.
- Die sekundäre Hypertonie kann der Arzt mit einer eindeutigen Ursache diagnostizieren. Dabei können organische Erkrankungen oder Medikamente Auslöser sein. Sie kann aber auch während der Schwangerschaft auftreten. Meist liegt jedoch eine Erkrankung der Nieren oder des Hormonsystems zugrunde.
- Darüber hinaus lässt sich eine weitere Form der Hypertonie, die isolierte klinische Hypertonie, beobachten. Bei der Messung in einer Arztpraxis oder Klinik sind die Werte höher als bei Selbstmessungen des Patienten zu Hause. Die umgangssprachlich als Weißkittelhypertonie bezeichnete Form, kann immer dann auftreten, wenn der Patient im Kontakt mit medizinischem Personal besonders aufgeregt ist.
- Die Langzeitblutdruckmessung ist in diesen Fällen ein Mittel, um einen eventuell erhöhten Blutdruckwert unter Alltagsbelastungen nachzuweisen.
Risikofaktoren für erhöhten Blutdruck
Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren. Um Dein „gesundes“ Körpergewicht zu bestimmen, eignet sich der Body-Mass Index (BMI). Du solltest darauf achten, dass dieser bei Männern zwischen 20 und 25, bei Frauen zwischen 19 und 24 liegt. Berechnung: Körpergewicht (in kg) geteilt durch Größe (in m) zum Quadrat. Dabei wird auf- bzw. abgerundet.
Rauchen führt zur Aufnahme von Nikotin ins Blut, die Blutgefäße verengen sich, der Blutdruck steigt unmittelbar an.
Stress entsteht in akuten Belastungssituationen. Durch die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, sind die Blutgefäße verengt, der Blutdruck erhöht. Dauerstress birgt somit ein hohes Risiko für die Gesundheit.
Kochsalz als überschüssige Menge im Körper kann eine erhöhte Blutmenge in den Arterien und einen gestiegenen Blutdruck zur Folge haben.
Erhöhte Blutfettwerte bedeuten, dass das für die Zellen wichtige Lipid Cholesterin in einer zu hohen Menge im Blut vorhanden ist. Dadurch entstehen Ablagerungen im Blut, die zu Arterienverkalkungen und dadurch zu erhöhtem Blutdruck führen können.
Schwangerschaft kann bei Frauen zu erhöhtem Blutdruck führen. Die genauen Ursachen sind nicht abschließend geklärt. Eine leichte Erhöhung kann damit zusammenhängen, dass im Blutkreislauf einer Schwangeren etwa 40 Prozent mehr Blut fließt. Die Zunahme des Blutvolumens führt zu einem erhöhten Druck auf die Blutgefäße.
Alter bedingt eine geringere Flexibilität des Körpers. Die Blutgefäße sind weniger dehnbar, so dass der Blutdruck oft mit höherem Alter ansteigt.
Diabetes ist einerseits ein Risikofaktor für Bluthochdruck, kann andererseits aber auch Folgeerkrankung sein.
Nierenschäden sind meist die Ursache für die sekundäre Hypertonie. Ist die Funktion einer Niere gestört, führt dies zu Veränderungen des Blutdrucks. Dieser wird primär über die Ausschüttung von Nierenhormonen gesteuert.