Familie

Aus Kindern werden Schulkinder


Kleine Kinder, kleine Sorgen; große Kinder, große Sorgen. Stimmt das denn wirklich? Wenn man an die vielen Mütter und Väter denkt, die ihre Kinder nach den Sommerferien wieder oder gar zum ersten Mal in die Schule schicken, könnten Zweifel an diesem Sprichwort aufkommen. Denn immerhin herrscht meist große Aufregung bei allen Beteiligten, wenn aus Kindergartenkindern Schulkinder werden, ein Wechsel der Schule oder ein neuer Lehrer ansteht.

Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten Schultag? Der Tag, an dem aus dem Kindergartenkind mit Zahnlücke ein ABC-Schütze wird, ist ein einschneidendes Erlebnis – und es wird wohl nicht das letzte, speziell für Eltern und Kinder, gewesen sein. Seit Generationen hören Kinder am Tag ihrer Einschulung, dass der „Ernst des Lebens“ nun beginnt. Und in der Tat müssen Kinder lernen, immer mehr Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen: Wer morgens nicht rechtzeitig aufsteht, kommt zu spät in die Schule. Wer seine Hausaufgaben nicht erledigt, erhält ein „Minus“. Und wer nicht lernt, bekommt schlechte Noten. An diese neuen Regeln muss sich Dein ABC-Schütze erst gewöhnen, die Umstellung vom Kindergartenkind zum Schulkind ist manchmal gar nicht so leicht.

Vorbereiten auf einen neuen Lebensabschnitt

Du kannst Dein Kind in den Wochen vor dem ersten Schultag gut vorbereiten. Überhaupt solltest Du früh genug anfangen, mit Deinem Kind Eigenständigkeit zu üben. Natürlich werden Kinder nicht von heute auf morgen selbstständig, doch schon früh beginnen sie, ihre eigenen Entscheidungen treffen zu wollen. Eltern begleiten ihre Kinder auf diesem Weg und müssen oft selbst lernen, sie immer ein Stückchen länger allein laufen zu lassen. Und das ist tatsächlich gar nicht so schwer, wie man denkt. Beim Bäcker um die Ecke an einem Samstagmorgen die Brötchen holen, bei der besten Freundin bzw. dem besten Freund übernachten oder auch mal eine halbe Stunde allein zu Hause bleiben – das können Kinder im Vorschulalter und sollten es auch dürfen. Immerhin wird ab dem ersten Schultag viel Selbstständigkeit verlangt: Sie müssen sich die Hausaufgaben merken, die Sporttasche nicht vergessen und auf dem Schulweg nicht trödeln – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dein Kind wird nicht immer Erster sein, es wird auch mal kritisiert werden, denn auch Misserfolge gehören zum Schulalltag. Wenn etwas nicht gleich auf Anhieb klappt, bewahrst Du Dein Kind nicht davor, zu „scheitern“. Es ist wichtig, dass es auch lernt, mit Misserfolgen umzugehen.

Zeig dabei, dass negative Gefühle völlig okay und verständlich sind. So kann es lernen zu akzeptieren, dass nicht immer alles im ersten Anlauf funktioniert – und später einen neuen Versuch unternehmen. Ebenso wichtig ist es, dass Du weißt, wie es Deinem Kind in der Schule geht. Ist es stolz auf die eigenen Leistungen oder fühlt es sich überfordert, wie kommt es mit Lehrern und den Mitschülern zurecht? Das gemeinsame Familienessen ist der ideale Zeitpunkt, über das Erlebte am Tag zu sprechen. Frag dabei auch nach den Gefühlen Deines Kindes. Für was konnte sich Deine Tochter/Dein Sohn heute besonders begeistern und warum? Was hat die Stimmung vielleicht sogar so richtig auf den Tiefpunkt gezogen? Die Kleinsten sollen verstehen, dass ihre Meinung wichtig ist und sie ernst genommen werden. Sprich dabei auch über Dich und wie Dein Tag verlaufen ist.

Der frühe Vogel…

An den meisten Grundschulen beginnt der Unterricht zwischen 7.45 und 8.15 Uhr. Damit Dein Schulkind ausreichend Zeit zum Anziehen, Frühstücken und für den Schulweg hat, muss es früh aufstehen. Das fällt schwer, besonders in den dunklen Wintermonaten. Achte darauf, dass Dein Kind abends rechtzeitig ins Bett geht. Grundschulkinder brauchen zwischen zehn und elf Stunden Schlaf. Morgens solltest Du für viel Licht sorgen. Fröhliche Musik, gute Laune und ein leckeres Frühstück helfen beim Aufstehen.

Herausforderung Schulalltag

Dein Kind ist schon in der Schule? Plötzlich werden für Deine Familie ganz neue Themen wichtig. Welche Schule ist die richtige? Wie macht man Hausaufgaben ohne Streit? Mag mein Kind das Schulmittagessen? Ist in der Grundschule schon Nachhilfe nötig und wie viel Freizeit bleibt noch? Unterstütz Dein Schulkind bei den Herausforderungen des Schulalltags, indem Du für einen geregelten Tagesablauf sorgst. Die Hausaufgaben sollten beispielsweise immer zum gleichen Zeitpunkt erledigt werden und es sollte jeden Tag ausreichend Zeit zum Spielen und Toben an der frischen Luft geben. Rituale aus der Kindergartenzeit wie das gemeinsame Vorlesen, gemeinsame Mahlzeiten sowie Begrüßungs- oder Abschiedsrituale geben Deinem Schulkind jetzt Sicherheit und sollten beibehalten werden. Aber weil Schule eben auch nicht alles ist, sind die Auszeiten in den Ferien enorm wichtig. Hier sollten Kinder einfach mal Kinder sein dürfen und nicht mit Büffeln für Klassenarbeiten oder dem Stress zwischen Nachhilfestunde und Fußballtraining konfrontiert sein.


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