Familie
Mein Kind ist krank – was tun?

Zu der konkreten Sorge um das Wohlergehen des Kindes kommt oft auch Unsicherheit hinzu. Mach ich das richtig?! Gerade beim ersten Kind sind viele Eltern häufig unsicher und tun sich schwer, den Zustand des Kindes einzuschätzen. Hat es einfach zu viel durcheinandergegessen und sich so den Magen verdorben oder sind die Bauchschmerzen auf einen Infekt zurückzuführen? Mit der Zeit sammelst Du Erfahrungen und stärkst Dein Gespür dafür, ob das Kind jetzt ernsthaft erkrankt ist oder einfach nur nicht gut drauf ist. Wichtig ist aber, dass Informationen – ob im Internet oder wo auch immer gesammelt – niemals die ärztliche Beratung ersetzen können. Sie helfen aber, die Anzeichen einer Krankheit möglichst früh zu erkennen, um entsprechend reagieren zu können. Wann immer Du nicht sicher bist, solltest Du Dich an Deinen Kinderarzt wenden. Manchmal genügt schon ein Rat am Telefon. In den Zeiten außerhalb der Sprechstunde erhälst Du Hilfe über den ärztlichen Notdienst oder die Ambulanzen der Kinderkliniken. Hab keine Scheu, denn der Gang zum Kinderarzt ist nicht übertrieben. Letztendlich geht es darum, Klarheit über den Gesundheitszustand Deines Kindes zu erlangen. Du verlierst so auch keine wertvolle Zeit, wenn Dein Kind tatsächlich weiter behandelt werden muss. Bei starken Beschwerden oder auffälligen körperlichen Veränderungen solltest Du mit Deinem Kind allerdings immer den Arzt aufsuchen.
Das erkrankte Kind braucht Dich
Wenn Kinder krank sind, sind sie meist unruhig und sehr anlehnungsbedürftig. Neben einer guten medizinischen Versorgung braucht Dein Kind im Krankheitsfall deshalb vor allem deine ganz besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung. Wenn keine akute Ansteckungsgefahr für Geschwister oder andere Familienmitglieder besteht, solltest Du Dein krankes Kind – soweit es geht – ruhig am normalen Familienalltag teilhaben lassen. Du kannst ihm zum Beispiel sein Krankenbett im Wohnzimmer einrichten. Aber nicht alle Kinder verhalten sich bei Krankheit so, wie Erwachsene es vielleicht erwarten. Manche Kinder toben auch mit einem fiebrigen Infekt durch die Wohnung, als wären sie vollkommen gesund. Achte in einem solchen Fall darauf, dass Dein Kind dennoch ausreichend Ruhepausen und die richtige Pflege erhält, um wieder gesund zu werden. Versuch, dem Kind mit ruhigen Spielen, gemeinsamem Kuscheln oder dem Vorlesen von Geschichten die notwendige Ruhe zu verschaffen.

Hatschi Schatzi!
Du musst die Pflege und Betreuung Deines Kindes organisieren und „leidest“ mit. Erfahre mehr über mögliche typische Kinderkrankheiten, wie man vorbeugen kann und für welche Eventualitäten man gerüstet sein sollte. Wenn das eigene Kind niest, hustet oder fiebert, sind Eltern meist alarmiert. Der grippale Infekt ist eine regelrechte Familienkrankheit. Kinder und deren Eltern sind besonders anfällig für Erkältungsviren. Diese finden in Kindergarten und Schule die idealen Bedingungen, um von einem Kind zum anderen zu „wandern“ – und dann natürlich zu den Eltern. Kinder erwischt es häufiger, weil ihr Körper erst noch lernen muss, sich gegen Krankheitserreger zu wehren. Während sich die Kleinen mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit abmühen, bildet ihr Immunsystem Antikörper gegen die häufigsten Krankheitserreger und merkt sich, wie es beim nächsten Mal schneller mit diesen fertig wird.
Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie und drei Tage geht sie – die Erkältung. Schön, wenn Muttis Worte wahr werden und eine Erkältung so schnell vergeht, wie sie gekommen ist. Für die Zeit dazwischen gibt es sanfte Mittel, die Beschwerden lindern. Der gezielte Einsatz altersgerechter Medikamente kann die Symptome deutlich abmildern. Erkältungen der Kleinsten vorbeugen funktioniert generell am besten mit gesunder, ausgewogener Ernährung, angemessener Kleidung beim Spielen an frischer Luft und dem Einhalten hygienischer Maßnahmen, wie dem regelmäßigen Händewaschen mit Seife. Dann heißt es auch bald wieder: Tschüss Erkältung!
Wann zum Arzt bei Erkältung
Alarmsignale sind hohes Fieber über 39 Grad sowie heftige Halsschmerzen und Ohrenschmerzen. Kommen zu den typischen Erkältungssymptomen wie Niesen, tränende Augen noch nächtlicher Husten mit starken Hustenanfällen und anschließendem Keuchen sowie lautem Einatemgeräusch hinzu, ist der Arztbesuch Pflicht, denn es könnte sich um Keuchhusten handeln.
Kinderkrankheiten mit Hautausschlag
Flecken, Pusteln oder sonstige Veränderungen auf der Kinderhaut, lassen eine Kinderkrankheit vermuten. Doch welche Krankheit dahintersteckt und ob sie ansteckend ist, überfragt Eltern meist. Auch wenn Sie Kinderkrankheiten meist gut selbst behandeln können, ist eine Diagnose in einigen Fällen nur schwer zu treffen und ein Arztbesuch erforderlich. Erinnerst Du Dich noch an die juckenden Pusteln der Windpocken? Diese Krankheit wie auch Masern, Mumps, Röteln – um nur einige zu nennen – gehören zu den Kinderkrankheiten. Ausgelöst durch Viren oder Bakterien, sind vor allem Kinder ohne entsprechende Schutzimpfung anfällig für diese Erkrankungen.
Achtung Ansteckungsgefahr!
Auch als Erwachsener kannst Du Dich infizieren. Denn die Krankheiten sind höchst ansteckend und können im Erwachsenenalter sogar einen schwereren Krankheitsverlauf zeigen als bei Kindern. Eine Ansteckungsgefahr besteht bereits, bevor die Krankheit ausgebrochen ist. Übertragen werden die meisten Kinderkrankheiten durch Tröpfcheninfektion wie Niesen oder Husten. Grundsätzlich sollten Eltern beim ersten Verdacht auf eine ansteckende Kinderkrankheit mit ihrem Kind zum Arzt gehen. Nach einer Erkrankung besteht oftmals eine lebenslange Immunität, allerdings lediglich bei den Vireninfektionen. Schutzimpfungen im Kindesalter haben dazu geführt, dass einige der Krankheiten heute kaum noch vorkommen.
Magen-Darm-Grippe
Gerade in der kalten Jahreszeit haben Rota- und Noro-Viren, welche Magen- und Darminfektionen auslösen, Hochsaison. Übelkeit und Brechreiz, gefolgt von Erbrechen, oft mit Fieber und Gliederschmerzen einhergehend, kündigen meist drastisch eine Magen-Darm-Grippe an. Meist ist der Spuk nach ein bis drei Tagen vorbei. Durch Erbrechen und Durchfall kann sich der Körper rasch von schädigenden Keimen befreien. Wichtig ist es besonders bei Säuglingen und Kleinkindern, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, der schnell eintreten kann, auszugleichen. Dazu gibt es spezielle Mischungen aus Zucker und Elektrolytsalzen, die schnell den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder herstellen und damit rasch das Allgemeinbefinden verbessern. Ein bis zwei Tage Nahrungskarenz (Verzicht auf Nahrung für eine bestimmte Zeit) schaden keinem Kind, ab dem 2. oder 3. Tag kann wieder Schonkost wie Zwieback, Reisschleim oder geriebener Apfel auf den Speiseplan kommen. Für Säuglinge gibt es eine spezielle Heilnahrung.

Wann ist Dein Kind zu krank für Kindergarten und Schule?
- Fieber ist zunächst keine Krankheit, jedoch zeigt es an, dass der Körper auf Krankheitserreger reagiert und die Abwehrkräfte mobilisiert werden. Erwachsene bekommen weniger häufig Fieber als Babys, Kleinkinder und selbst Schulkinder.
Was kann sich dahinter verbergen? Mittelohrentzündung, Magen-Darm-Infekte und Lungenentzündung z. B. Es kann auch vorkommen, dass Dein Kind nachts Fieber hat und am Morgen wieder topfit ist. - Bauchschmerzen können viele Ursachen haben, wie z. B. Probleme mit der Verdauung, ein Darminfekt oder fehlender Stuhlgang über mehrere Tage. Gerade bei älteren Kindern sind es aber auch Ängste und Stress, die sich in Bauchschmerzen äußern. Messe in diesen Fällen, ob Dein Kind Fieber hat. Gib ihm etwas Tee und beruhig es. Sollten sich die Bauchschmerzen nach einer Stunde nicht bessern oder wiederholt auftreten, nimm Kontakt mit Deinem Kinderarzt auf.
- Erbrechen führt genauso wie Durchfall rasch zum Verlust von Flüssigkeit und Salzen, was auch in diesem Fall gefährlich für Dein Kind werden kann. Erbrechen kann viele Ursachen haben, denn der kindliche Magen reagiert noch sehr sensibel auf z. B. scharfes Essen, zu kalte Getränke oder verdorbene Lebensmittel. In Verbindung mit anderen Symptomen wie z. B. Fieber oder Bauchschmerzen kann das auf ernsthaftere Erkrankungen hinweisen.
- Durchfall geht immer einher mit einem Verlust an Flüssigkeit und Salzen. Vor allem bei Babys und Kleinkindern kann das zur Austrocknung des Körpers führen und dann auch schnell gefährlich werden. Von Durchfall spricht man bei Babys, wenn diese mehr als fünf dünne Stuhlgänge pro Tag haben. Bei Kleinkindern sind es drei dünne Stuhlgänge pro Tag.
- Kopfschmerzen können eigenständig auftreten, aber auch mit vielen anderen Erkrankungen einhergehen. Auslöser für allein auftretende Kopfschmerzen können zum Beispiel Hitze, grelles Licht, falsche Körperhaltung oder auch zu wenig Flüssigkeitsaufnahme sein. Auch „Spannungskopfschmerz“ ist eine Art der Ausprägung. Dieser lässt sich vor allem auf Belastungen wie Stress, Sorgen und Ängste zurückführen. Auch Kinder können bereits unter Migräne leiden, insbesondere wenn ein Elternteil ebenfalls davon betroffen ist. Dennoch sind Kopfschmerzen häufig auch Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen
