Seele
Charisma: Ausstrahlung kann man lernen
Nelson Mandela und Prinzessin Diana hatten es. George Clooney hat es auch: dieses gewisse Etwas – diese besondere Ausstrahlung, die uns Mitmenschen fasziniert und uns in ihren Bann zieht: Charisma. Wir schenken charismatischen Menschen unsere volle Aufmerksamkeit, ohne zu wissen warum. Gespannt lauschen wir ihren Worten und fühlen uns mit ihnen verbunden. Was macht Charisma aus? Weshalb werden wir nicht alle als charismatisch wahrgenommen?
Zunächst müssen wir wissen, dass Charisma nicht bedeutet, „wer wir sind“, sondern vielmehr „wie andere uns sehen“. Und das ist nicht allein vom Aussehen abhängig. Ein besonderes Auftreten und wie das von anderen empfunden wird, beginnt mit unseren Gedanken. Was wir über uns und unser Umfeld denken, spiegelt sich in Wortwahl, Stimme und vor allem Körpersprache wider. Dies hat wiederum Auswirkungen darauf, wie wir von anderen wahrgenommen werden:
Werde ich oft von Fremden angesprochen oder bin ich es, die auf Menschen zugeht? Wirke ich vertrauensvoll? Manchen Menschen scheint eine tolle Ausstrahlung angeboren. Sie treten charismatisch auf und sind beruflich wie privat erfolgreicher als andere ohne Charisma. Tatsächlich können wir an unserer Ausstrahlung arbeiten.
Wie Du zu mehr Charisma kommst, zeigen Dir die folgenden Tipps:
1. Selbstbewusst sein.
Menschen mit Charisma besitzen ein starkes Selbstbewusstsein und sind sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst. Sie scheuen sich nicht, auch mal „anzuecken“.
Tipp: Führ Dir vor Augen, was Deine Stärken sind. Was Du an Dir magst. Frag Deine Freunde und Bekannte nach Deiner Wirkung. Was sie an Dir schätzen. Mit jeder Erkenntnis wirst Du an Selbstsicherheit gewinnen. Konzentrier dich sich auf Deine Talente und förder diese, anstatt Deine Schwächen in den Fokus zu stellen. Überwinde Deine Schüchternheit, indem Du z. B. einen Fremden nach dem Weg fragst. Vermeide Füllwörter wie „eigentlich“ und treffe eindeutige Aussagen. Rhetorik-Seminare schulen gezielt die sprachliche Ausdruckskraft. Achte auf Deine Körpersprache: gerade stehen, den Blick mit Deinem Gegenüber halten, Arme nicht vor der Brust verschränken. Mit Sport stärkst Du die Muskulatur und verbesserst Deine Körperhaltung.
2. Sich selbst lieben.
Sich selbst und andere anzunehmen, bildet die Basis für eine positive Ausstrahlung.
Tipp: Begegne dem Leben mit einem Lächeln, und es lächelt zurück. Probier es aus! Schenke Dir morgens im Badezimmerspiegel ein Lächeln statt kritischer Blicke. Versuche es im Tagesverlauf weiter, negative Gedanken bewusst durch positive zu ersetzen. Dies kann anfänglich etwas ungewohnt sein. Falls etwas schief läuft, versuch das Positive und die Chance der Situation zu erkennen.
3. Interesse signalisieren.
Wer sich für andere interessiert, Fragen stellt, wirkt auch auf andere interessant. Interesse bedeutet auch, sich auf unterschiedliche Situationen und Personen einzustellen und sich angemessen zu verhalten.
Tipp: Sei neugierig auf Personen bzw. Situationen und lass dich überraschen, was Du entdecken wirst. Versuche empathisch zu sein und Dich auf Dein Gegenüber einzulassen. Es gilt, mit Deinem Gesprächspartner gemeinsame Themen zu finden, ihn zu begeistern, sich auch mal zurückzunehmen oder einfühlsam zuzuhören – eben wie es die jeweilige Situation erfordert. Es muss authentisch sein, sonst wirkt es aufgesetzt und lässt Deinen Gesprächspartner unbeeindruckt.
4. Dem inneren Lebensweg folgen.
Oft lassen wir uns von anderen beeinflussen.
Tipp: Was wünscht Du Dir wirklich? Was gibt Dir Kraft? Höre in Dich hinein und vertraue auf Dein Bauchgefühl. Plane die Reise nach Costa Rica, besuch den Fotokurs. Was immer es auch ist, finde es heraus und tun es. Dabei hilft es, sich Wünsche zu visualisieren, sich vorzustellen, „wie es wäre wenn“. Der Gedanke ist „gesät“ und kann nun weiter gedeihen – gemäß dem Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
5. In Bewegung bleiben.
Selbstbewusste Menschen gehen offen auf Neues zu.
Tipp: Sicherlich kennst Du Situationen, die man besser vermeiden möchte, wie z. B. ein klärendes Gespräch zu führen. Nutze solche für Dich unangenehmen Anlässe, um einmal täglich Deine „Komfortzone“, d.h. den Sicherheitsbereich, in dem Du Dich wohlfühlst und nicht anstrengen musst, zu verlassen. Du wirst Dich etwas unangenehm dabei fühlen, doch die „kleinen Risiken“ machen das Leben spannender und erhöhen Deine Ausstrahlung.
6. Sich Ausdruck verschaffen.
Charismatiker stecken mit ihrer Leidenschaft andere an.
Sie haben starke eigene Emotionen und können die Gefühle anderer nachempfinden.
Tipp: Was möchtest Du vermitteln? Such vorab nach den passenden Worten, Gesten und Betonungen. Du bist unauffällig? Zeig Dich, bleib dabei aber authentisch. Das gilt auch für Deinen Kleidungsstil. Je eindeutiger Du Dich Deinem Umfeld präsentieren, desto lebendiger und mutiger wirkst Du auf andere.
7. Verantwortung übernehmen.
Das Außen lässt sich nicht verändern, die persönliche Einstellung schon.
Tipp: Bist Du mit einer Situation unzufrieden, überlege, welchen Anteil Du daran hast und wie Du Deine Perspektive ändern kannst.