Jahr für Jahr beschäftigt sich der STADA Health Report mit Fragen, die die Menschen im Zusammenhang mit ihrer Gesundheit bewegen.  

Daher lag es nahe, dass wir uns im Jahr 2021 dem monumentalen und komplexen Thema der Coronapandemie widmen. Im letzten Health Report haben wir der Hauptumfrage nach dem Ausbruch des Virus eine zusätzliche Abfrage folgen lassen, um die Stimmung zu Beginn der Krise einzufangen. Jetzt, ein Jahr später und zusammen mit 30.000 Europäern, blicken wir auf ein Jahr Corona zurück und fragen: Was hat die Krise mit uns gemacht? Wie hat sich diese Ausnahmesituation auf unsere psychische Gesundheit ausgewirkt? Wer hat in besonderer Weise dazu beigetragen, dass wir die Krise Stück für Stück überwinden – bis heute? Wie ist es um unser Gesundheitssystem bestellt? Haben wir eine neue Wertschätzung für unsere Gesundheit und sind wir bereit, mehr in sie zu investieren? Um es auf den Punkt zu bringen: Die Stimmung ist vorsichtig optimistisch.

Internationale Ergebnisse

1

22 % möchten auch unabhängig von der Pandemie künftig Maske tragen, z. B. im öffentlichen Nahverkehr.

In Italien (31 %) und in der Ukraine (26 %) sind es sogar noch mehr.

2

Wenn es um Gesundheits- themen geht, vertrauen 60 % Apotheken sehr.

In Belgien trifft das sogar auf 74 % der Bevölkerung zu.

3

59 % denken, dass ihr Gesund- heitssystem besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet ist.

Die Portugiesen (76 %) und Spanier (72 %) sind diesbezüglich besonders optimistisch.

4

51 % gehen davon aus, dass Health-Influencer während der Pandemie relevanter geworden sind.

In Frankreich (39 %) und Polen (38 %) stimmen deutlich weniger dieser Aussage zu.

5

42 % waren sehr besorgt, sich mit Covid anzustecken.

In Österreich hatten nur 28 % Angst vor einer Infektion.

6

23 % haben in letzter Zeit Medikamente häufiger online eingekauft.

Die Onlinebestellungen boomen besonders in Russland (40 %) und in Tschechien (34 %).

7

68 % vertrauen der klassischen Schulmedizin Medizin.

In Serbien trifft das nur auf 47 % zu.

8

68 % haben mental unter der Pandemie gelitten.

In den Niederlanden trifft das nur auf 56 % zu.

9

71 % sind mit ihrem nationalen Gesundheitssystem zufrieden.

Mit jeweils 91 % sind die Briten und Schweizer besonders zufrieden.

10

35 % haben die Pandemie genutzt, um mehr Sport zu treiben.

In Deutschland konnten sich nur 29 % dazu aufraffen.

Vertrauen

Wenn uns die Coronakrise eines gelehrt hat, dann dass ein gut funktionierendes Gesundheitssystem und die Menschen, die es am Laufen halten, das Rückgrat unserer Gesellschaft sind. So ist es nicht verwunderlich, dass europaweit 81 % das medizinische Personal in Krankenhäusern und Co. als Hauptverantwortliche für die Bewältigung der Pandemie ansehen. 79 % der Deutschen würden das ebenfalls unterschreiben. Durch Corona hat sich unsere Sichtweise auf viele Dinge verändert: paradoxerweise auch, wenn es um neuartige Behandlungsmethoden im Gesundheitswesen geht. Und wir haben gelernt: Wenn es um die Gesundheit geht, ist das Vertrauen der Europäer nicht leicht zu gewinnen – aber schnell verloren.

Eine Vertrauenskrise? Deutsche trauen Schulmedizin und Gesundheitssystem – größtenteils

  • 82 % der Deutschen sind mit ihrem Gesundheitssystem zufrieden
  • Ärzte und Pflegepersonal wichtigste Akteure im Umgang mit Corona (79 %)
  • Politiker weniger vertrauenswürdig als Pharmaunternehmen
  • Zustimmung zur Fernbehandlung per Webcam sinkt – trotz Corona

Kein anderes Ereignis der jüngeren Weltgeschichte hat unser Leben so grundlegend verändert wie die Coronapandemie. Scheinbar über Nacht veränderte sich alles. Als Europa in den Lockdown ging, begab sich die Bevölkerung in eine Kombination aus Winterschlaf und Überlebensmodus und machte Platz für Menschen in medizinischen Berufen, die uns wieder auf Kurs bringen sollten. Zweifelsohne wird es nach der Pandemie viel aufzuarbeiten geben. Nicht nur die Menschenleben, die es zu betrauern gilt, sondern auch, wie mit der Situation im Allgemeinen umgegangen wurde. Corona hat seine Spuren bei den Deutschen hinterlassen, so viel ist klar. Aber wie wird es nach Corona weitergehen? Was haben wir gelernt? Wem werden wir vertrauen? Wo besteht Nachholbedarf, und was bedeutet das für unser aller Zukunft?

Psychische Gesundheit

Corona hat uns einiges abverlangt: von Lockdowns über Kontakt- und Reisebeschränkungen bis hin zur ständigen Angst, dass ein geliebter Mensch oder man selbst an dem Virus erkranken könnte. Homeoffice und Homelearning wurden von einem Tag auf den anderen angeordnet, während ein jeder bestrebt war, trotz allem einem geregelten Alltag nachzugehen und dabei selbst nicht auf der Strecke zu bleiben. Das Ergebnis nach einem Jahr Corona: 28 % der Deutschen fühlen sich extrem gestresst – und zwar so sehr, dass sie Schwierigkeiten haben, sich zu entspannen. Das „neue Normal“ führt außerdem dazu, dass knapp jeder fünfte Deutsche (19 %) deutlich ängstlicher ist als vor der Pandemie. Kurzum: Corona hat seine Spuren hinterlassen – im europäischen Vergleich ist Deutschland noch mit einem blauen Auge davongekommen.

Der Schrecken vor unserer Haustür: Wie Corona unsere psychische Gesundheit beeinflusst hat

  • Fast jeder fünfte Deutsche berichtet über Angstzustände aufgrund der Pandemie
  • Innere Unruhe und Stress betreffen hierzulande mehr als jeden Vierten, 17 % haben Schlafprobleme
  • Jeder zweite Deutsche ist nach wie vor Burnout-gefährdet (51 %)
  • Sehnsucht nach Freunden und Familie im Lockdown größer als Angst vor Corona-Erkrankung

Die letzten Monate waren für uns alle eine Herausforderung. Doch trotz zehntausender coronabedingter Todesfälle in Deutschland ging der Alltag weiter, wenn auch grundlegend anders als zuvor. Organisatorisches Talent war wichtiger denn je, um Kinderbetreuung und Job zu vereinbaren – und die Gefahr einer Ansteckung allgegenwärtig. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus führten dazu, dass Familien und Freunde für lange Zeit getrennt wurden. Die Folge: Viele fühlten sich einsam und isoliert. Das verschlimmerte nicht nur vorhandene psychische Probleme, sondern brachte zweifelsohne auch neue hervor. Was hat den Europäern, insbesondere den Deutschen, in diesen schwierigen Zeiten am meisten Sorgen bereitet? Wie haben sie es trotz allem geschafft, stark zu bleiben? Und müssen wir nach Corona mit einem Anstieg psychischer Krankheiten rechnen?

Medikamenten -und Hygieneverhalten

Mund-Nasen-Schutz tragen, Abstand halten, regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren: Diese grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen sind für uns längst selbstverständlich geworden. Corona hat uns gezwungen, unsere Gewohnheiten in vielerlei Hinsicht zu verändern – aber wird der Wandel von Dauer sein? Gar nicht so unwahrscheinlich: Schließlich plant einer von fünf Deutschen, auch nach Corona einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, jeder Dritte will auch künftig den empfohlenen Mindestabstand einhalten. Wer war für die Menschen in Gesundheitsfragen die Anlaufstelle erster Wahl, als sich das Leben vorrangig zu Hause abspielte? Und wo haben Deutsche während der Pandemie am liebsten ihre Medikamente eingekauft?

Zu Hause bleiben, um gesund zu bleiben: Hat Corona unsere Gesundheitsgewohnheiten nachhaltig verändert?

  • Stationäre Apotheken sind für jeden dritten Deutschen (30 %) nach wie vor der beliebteste Ort für den Kauf rezeptfreier Medikamente
  • Jeder Fünfte plant, auch nach Corona einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen
  • 40 % der Deutschen haben während der Pandemie mehr auf ihre Ernährung geachtet
  • Deutsche beim Medikamentenkauf besonders umweltbewusst

Während des Lockdowns lag unser Privatleben monatelang auf Eis: Genügend Zeit also, sich den einen oder anderen Gedanken über den eigenen Lebensstil zu machen – und darüber, ob er wohl gesund genug ist. Es scheint, als würden so manche der Gewohnheiten, die in der Corona-Zeit entstanden sind – ob von der Regierung auferlegt oder selbst bestimmt – auf absehbare Zeit Teil unseres Alltags bleiben. Wie haben die Deutschen während der Pandemie ihr Gesundheitsverhalten verändert? Und wie nachhaltig werden diese Veränderungen sein?

Der Health Report in 60 Sekunden

Studiendesign und Methodik

30.000 Befragte, 15 Länder, 34 Fragen: Der STADA Health Report 2021 ist die bisher umfangreichste Gesundheitsstudie. Während einer der seltsamsten und turbulentesten Zeiten der jüngeren Geschichte wollten wir den Menschen in Europa auf den Zahn fühlen und herausfinden: Was hat sie während der Pandemie belastet? Wem vertrauen sie, wenn es um Gesundheitsfragen geht? Hat sich ihre Einstellung zu Gesundheit und gesunder Lebensweise durch Corona verändert?

In Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen Kantar haben wir die Onlineumfrage von Mitte März bis Mitte April 2021 durchgeführt. Pro Land wurden rund 2.000 Personen im Alter zwischen 18 und 99 Jahren befragt – wie immer repräsentativ für die Merkmale Geschlecht, Region und Alter. Der vorherige Health Report, der im Juni 2020 veröffentlicht wurde, basierte auf den Ergebnissen einer Onlineumfrage, die von Februar bis März 2020 durchgeführt wurde, also noch vor dem Ausbruch von Corona in Europa. Etwas später, im April 2020, wurde in fünf teilnehmenden Ländern eine Sonderumfrage durchgeführt, die die Datengrundlage für ein spezielles Corona-Kapitel im Health Report 2020 lieferte. Erfahren Sie mehr über das Studiendesign und die Methodik des STADA Health Report 2021:

STADA unterstützt UN SDG#3